Die Lernreise in diesem Jahr war definitiv anders, als wir sie uns vorgestellt hatten. Durch das Onlinesemester haben wir uns als Gruppe zunächst nur über unsere Bildschirme kennengelernt und während des Seminars gehofft, dass unsere Lernreise auch wirklich stattfinden kann. Trotz vielen Komplikationen sind wir, die Gruppe B, dann tatsächlich am 14.09.2020 in das Abenteuer gestartet. Wir waren nicht wie sonst, zwei Wochen am Stück unterwegs, aber da in der ersten Woche sowieso alle unsere Schulen in NRW lagen, war es kein Problem auch mal die ein oder andere Nacht zu Hause zu schlafen.
Wir starteten also am Montag und Dienstag mit der Gesamtschule in Waltrop. Aufgrund einer begrenzten Teilnehmeranzahl an der Hospitation, teilten wir uns in zwei Gruppen auf und konnten so noch zahlreichere, verschiedene Eindrücke sammeln. An dieser Schule durften wir uns ein besonderes Inklusionskonzept anschauen und waren uns in unserer anschließenden Reflexion einig, dass so eine Art des zieldifferenten Lernens, auch an anderen Schulen gut umsetzbar wäre. Am Mittwoch hatten wir dann unsere erste gemeinsame Übernachtung in Aachen und machten uns am Donnerstagmorgen von dort aus auf den Weg nach Alsdorf, um uns das Daltongymnasium anzuschauen. In festgelegten Daltonstunden lernen die Schüler*innen selbstständig und dürfen frei entscheiden was, wo und mit wem sie lernen wollen. Hier begegneten uns auch zum ersten Mal iPads im Unterricht, da hier ab der siebten Klasse damit gearbeitet wird. Unsere erste Woche wurde mit einer online Hospitation der Schiller-Schule Bochum abgeschlossen. Da die Schule ihren Schwerpunkt auf Digitalisierung legt, hat die außergewöhnliche Form der Hospitation gut zu der Schule gepasst. Wir erfuhren also viel über ihr Medienkonzept, aber auch darüber, was es heißt, eine gesunde Schule zu sein.
In der zweiten Woche unserer Lernreise waren wir dann wirklich auf Reise. Mit gepackten Koffern fuhren wir am Sonntag, im RUB eigenen Bus los. Unsere Reise startete in Hamm, an der Gebrüder-Grimm Grundschule. Obwohl die Grundschule eigentlich nicht die Schulform ist, die wir später anstreben, konnten wir hier viel lernen und waren uns einig, dass viele der hier angewendeten Konzepte auch gut an einer weiterführenden Schule umsetzbar wären. Von Hamm ging es dann nach Dresden. Zuerst besuchten wir die Kurfürst-Moritz Schule in Moritzburg, an der wir uns eine neue Sichtweise auf Digitalisierung im Unterricht anschauen konnten und beobachten konnten, wie ein musikalischer Schwerpunkt mit Hilfe von Band-Klassen umgesetzt werden kann. Die letzte Schule, die wir uns auf unserer Reise angeschaut haben, war die Freie Waldorfschule Dresden. Hier lernten wir die, den meisten bis dahin noch unbekannte, Waldorfpädagogik kennen und konnten uns in Ruhe anschauen, wie sie an dieser Schule umgesetzt wird.
Um die ganzen Eindrücke ordentlich verarbeiten und einsortieren zu können, haben wir jede Schule ausführlich reflektiert und auch an unserem Nachbereitungswochenende noch einmal die wichtigsten Eindrücke festhalten können. Denn es waren wirklich viele Eindrücke, die uns sehr dabei geholfen haben, Schule aus einer anderen Perspektive zu sehen und nun vielleicht besser zu wissen, was uns für unseren Beruf später wichtig ist und wo wir beim Thema Schulentwicklung ansetzen können.